Hieß es 1914 noch „Serbien muss sterbien“, so versuchte die FPÖ in den jüngsten Wahlen explizit serbische Stimmen für sich zu gewinnen:
Die Serben sind die größte Gruppe unter den Migranten in Österreich. Die FPÖ versucht seit längerem, dort Sympathisanten anzuwerben. Denn, so der blaue Lockruf: Es gehe darum, gemeinsam das christliche Abendland gegen die moslemische Bedrohung zu verteidigen.
„Outlaws“ unter sich: Der serbophile HC Strache
So ließ sich Strache auf Wahlplakaten mit dem serbischen Gebetsband Brojanica ablichten:
Die Anbiederung läuft vor allem über die“Kosovofrage“:
Als heimatbewusstem Österreicher ist es mir ein besonderes Anliegen, für das Recht anderer Völker einzutreten“, begann Strache seine Rede, die oft von frenetischem Applaus unterbrochen wurde. Die Unabhängigkeit des Kosovo sei ein Völkerrechtsbruch. Die EU habe dabei als „eine Marionette der USA mitgemacht“.
Strache verglich den Kosovo mit Südtirol, die Italiener mit den Albanern. Nur der Freiheitskampf der Südtiroler habe verhindert, dass Italien Südtirol endgültig an sich gerissen habe. Den Kosovo-Serben habe man letztlich ihre Heimat entrissen. Man wolle den Stolz eines Volkes brechen, sagte Strache, und rief die Patrioten aller europäischen Völker auf, sich zu vereinigen.
Strache traf in Belgrad mit dem national-konservativen Minister für Infrastruktur, Velimir Ilic, und dem Chef der ultranationalistischen Serbischen Radikalen Partei (SRS), Tomislav Nikolic zusammen. „Serbien verdient unsere Solidarität“, sagte Strache zum Standard. Er sei überzeugt, dass die neuen Freundschaftsverhältnisse mit diesen Parteien weiter ausgebaut würden.
Quelle: Balkanforum